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Da, wo bis zum letzten Jahrhundertwechsel noch die Stahlöfen Dortmunds kochten, kann man heute entlang terrassierter Villengrundstücke um den künstlich angelegten Phoenixsee flanieren. Auf der anderen Uferseite staffeln sich moderne Verwaltungsgebäude und zwischen ihnen glänzt im Sonnenschein die goldene Kupferfassade des einzigen produzierenden Gewerbes an diesem Ort. Microsonic ist ein international agierender Hersteller von Ultraschallsensoren, der hier am Standort Dortmund alle Komponenten bis hin zur Elektronik entwickelt und fertigt und das auch deutlich zeigt. Die Produktion ist von außen komplett einsehbar, was den Mitarbeitern von innen einen angenehm hohen Tageslichtanteil beschert.
Als der Geschäftsführer und Inhaber Johannes Schulte uns mit dem Innenraumkonzept beauftragte, war der Rohbau bereits weit fortgeschritten. Die ersten Überlegungen mündeten in der Idee, den idealen Ablauf für einen geführten Besuch mit den gewünschten Durchmischungen von Mitarbeitern aus der Produktion, Entwicklungsingenieuren und Verwaltungsangestellten zu kombinieren. So kann sich der Besucher heute im Gebäude langsam hochschrauben und entdeckt dabei das ganze Unternehmen. Oben im Konferenzraum angekommen ruht das Auge auf einem Leuchtdisplay, das mit wenigen ausgewählte Sensoren aus dem Sortiment bewusst macht: Es sind diese kleinen Bauteile, die eine ganze Unternehmenswelt geboren haben.
Microsonic
Produktions- und Verwaltungsgebäude
Beim Gang durch das Gebäude fallen die unterschiedlichen Leuchtentypen auf. Oder vielmehr fällt auf, dass bestimmte Bereiche mit runden Lichtpunkten, manche mit unglaublich langen Lichtlinien versehen sind. Hier soll zwischen schnellen Prozessen und entschleunigten, kommunikativen Bereichen unterschieden werden. So auch im Pausenbereich im ersten Obergeschoss, der ursprünglich mit einer Faltglaswand ausgestattet werden sollte, um den Lärm einzudämmen. Wir glaubten aber, dass der vollständig geöffnete Bereich wesentlich kommunikativer sei und dazu einladen würde, ihn auch kurzzeitig zu nutzen, wenn gerade nicht Mittagszeit wäre. So entstanden fließende Übergänge. Heute ist dieser Bereich am stärksten frequentiert durch alle, die hier Pause machen oder sich besprechen. Die ansonsten im Gebäude konsequent gewählte Lichtfarbe von 4000 K, wandelt sich im Pausenbereich (und auch in den WC-Bereichen) zu etwas wärmeren 3000 K.
Bei einer Betriebsbesichtigung begleiten einen dann wieder die langen Lichtbänder vorbei an Entwicklungslaboren, Prüfständen und Produktionsstätten, bis der Gast nach einer Außenterrassenüberquerung schließlich wieder im Foyer ankommt, wo seine Reise begonnen hat. Die mächtige Treppenskulptur dort, die von den Architekten des Gebäudes entwickelt wurde, ist zum einen eine Reminiszenz an die Stahlproduktion, die hier auf diesem Grundstück einmal stattfand, zum anderen aber auch ein riesiger Monitor aus gelochtem, mit LED Stripes hinterleuchtetem Schwarzstahl, der ein Bild der Zukunft übermittelt: Die Schallkeule, ein visualisiertes Messergebnis der High Tech Produkte, die hier entwickelt, gebaut und in die ganze Welt versendet werden.
Im Verwaltungsbereich im zweiten Obergeschoss entdeckten wir im Planungsprozess ein noch nicht besetztes Büro. Wir hatten die Idee, dieses einfach wegzulassen und stattdessen einen Platz zu formen, der in seiner Funktion noch offen wäre und so eine große Vielfalt an Funktionen aufnehmen könnte: Als Besprechungsplatz, Diskussionsforum, zum Vorstellen von Ideen der Marketingabteilung, aber auch als Copycenter und Poststation. Ein weiterer Treffpunkt im Gebäude, an dem auch mal die Außendienstmitarbeiter für ein paar Stunden in der Woche eine Arbeitsinsel und den Kontakt zu den Kollegen fänden. Der riesige intarsierte Edelstahlring versinnbildlicht es.
Die großen Freuden stammen aus der Betrachtung der schönen Werke
XXXDemokrit